Nachdem das Urteil der 1. Instanz nicht nur bescheinigte, daß der ÖVP-Gemeinderat Anton schon seit vielen Jahren ortsbekannt für seine sexuellen Verfehlungen war, sondern auch festgestellt wurde, daß er zahlreiche Sexualverbrechen beging und diese immer unter brutaler Gewaltanwendung verübt hat und nun zu einer 3-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, sahen wir uns veranlasst, bei der nächsthöheren politischen Ebene nachzufragen, ob die christlich orientierte Partei den Gemeinderat nicht rausschmeißt. Der guten Ordnung halber fügen wir schon an, daß wir den zuständigen Bezirksparteiobmann, Bundesrat H. sehr wohl darauf hingewiesen haben, daß wir angesichts des bestehenden Persönlichkeitsverhältnisses Verständnis dafür haben würden, wenn er sich für befangen erklären würde. (Anm.: Dessen Tochter ist mit dem Sohn des Anton liiert). Dies tat er jedoch nicht.
Wir vertraten damals schon den Standpunkt, daß selbst wenn der Sexualverbrecher Anton in Berufung gehen würde, sich nicht wirklich Wesentliches an substantieller Veränderung im Urteil ergeben würde und daß die ÖVP aufgrund der aktuellen Skandale gut beraten wäre, denn Gemeinderat aus der Partei zu entfernen. Damit könnte der Öffentlichkeit gegenüber ein eindeutiges Exempel statuiert werden. Der Bezirksparteiobmann meinte nur, daß der Mann selbst zu wissen habe, was er jetzt für Schritte vorzunehmen hat. Also kein Rauswurf und somit eindeutiges Signal gegenüber der Öffentlichkeit.
Die ÖVP verzichtet darauf endlich einmal ein eindeutiges Signal zu setzen – der verurteilte Sexualverbrecher und Gemeinderat wird nicht aus der Partei gefeuert
Weitere Kapitel werden noch sehr deutlich aufzeigen, wie sehr das besorgniserregende „mangelnde Unrechtsbewußtsein“, wie es ein hochrangiger Beamter der Landesverwaltung formulierte, in der Gemeindeführung der Ortschaft vorherrscht. Denn der ÖVP-Bürgermeister K. und dessen Amtsleiter D. vertreten selbst zum Start dieser Serie noch einen Standpunkt, der in keinster Weise nachvollziehbar erscheint. Aber die Bewohner der betroffenen Gemeinde haben ja seit langem, wie uns unter vorgehaltener Hand erzählt wird, für diese ÖVP-Clique rund um Anton eine eigene Bezeichnung – im Volksmund wird sie „Hauptplatzmafia“ genannt – (Antons Café liegt gegenüber dem Gemeindeamt).