Zu Gute kam der weiteren Entwicklung, daß im polizeilichen Zuständigkeitsbereich tatsächlich eine hochqualifizierte Beamtin zur Verfügung stand, deren Kompetenz, Einfühlungsvermögen und Ermittlungstaktik ein Ermittlungsergebnis zu Tage brachte, das die Grundlage für eine Anklage der Staatsanwaltschaft bildete, die zu einem späteren Zeitpunkt in einem Triumph für die Gerechtigkeit münden sollte.
Nach Anzeigen wegen Verdacht auf Begehung von Sexualstraftaten durch Arbeitgeber beinhalten die polizeilichen Ermittlungen stets auch, all jene Dienstnehmer zu befragen, die in diesem Betrieb aktuell beschäftigt sind und auch zurückliegend beschäftigt waren. Über Monate zogen sich die Erhebungen der sachbearbeitenden Polizistin und ihrer Kollegen. Im September 2010 erhielten wir dann durch Informanten außerhalb der Polizei Kenntnis über den Ermittlungsfall zu dem in der Öffentlichkeit stehenden ÖVP-Gemeinderat. Als wir daraufhin Kontakt zu Quellen innerhalb der Polizei aufnahmen, wurden bei gebeten, bis zum Abschluß der polizeilichen Ermittlungen von Publikationen Abstand zu nehmen um diese nicht zu gefährden. Für uns war dies ein Selbstverständnis.
Zwei beeindruckende Persönlichkeiten von Polizei & Staatsanwaltschaft bearbeiteten den Fall
Von Tür zu Tür zog die Ermittlerin der Polizei. Ihre Arbeit war insofern von Erfolg gekrönt, als daß sie drei weitere vormalige Dienstnehmerinnen verifizieren konnten, die ebenfalls von sexuellen Übergriffen bis hin zu schweren Sexualverbrechen ihres Arbeitsgebers berichteten und sich bereit erklärten, auszusagen und dies vor Gericht auch zu bezeugen. Weitere lehnten dies ab. Die Aussagen von in Summe vier Dienstnehmerinnen und die Arbeit der zuständigen Staatsanwältin, Mag. Gudrun Bischof der Staatsanwaltschaft (STA) Korneuburg, die wir aus unserer eigenen vielfach negativen Erfahrung (Beispiele: 1 | 2 | 3) mit der dortigen STA als durchaus beeindruckende, ebenfalls sehr couragierte Persönlichkeit beurteilen, führte zu einer Anklageschrift zum Täter, Herrn Anton und seiner Ehefrau, Frau Berta, die es in sich hatte.