Die Sexualverbrechen eines Gemeinderates – Prolog zur Serie

Der Sexualverbrecher | Graphik: DerGloeckel.eu

26 Jahre lang war ein ÖVP-Gemeinderat aus Niederösterreich in öffentlichen Funktionen tätig. Er war Unternehmer, Besitzer eines Cafés und Pächter von bis zu zwei Kantinen in Sportstätten. Er wurde von der ÖVP-Gemeindeführung offensichtlich stets begünstigt, wenn es um die Pacht der Kantine im öffentlichen Freibad oder die kulinarische Betreuung von öffentlichen Veranstaltungen ging. Dies berichteten uns auch Bürger der ländlichen Gemeinde, die übrigens unter einer absoluten Mandatsmehrheit dieser Partei regiert wird.  So gab der ÖVP-Bürgermeister und sein Amtsleiter im Interview beispielsweise an, daß sein Parteikollege den jährlich zur Vergabe gekommenen Kantinenbetrieb im gemeindeeigenen Freibad mindestens über den Zeitraum einen Jahrzehnts durchgehend erhielt.

Im Jahr 2010 brachte eine Dienstnehmerin des Gastronomen ein Strafverfahren ins Laufen, das jüngst in einer rechtskräftigen Verurteilung zu 4 Jahren Gefängnis mündete. Der Unternehmer hatte sich allein an diesem Opfer über einen Zeitraum von 2 Jahren sexuell vergangen. Dem Urteil liegen zahlreiche bewiesene Sexualverbrechen und Sexualvergehen, die er über einen Zeitraum von vielen Jahren an mehreren Opfern beging, zugrunde. Die Gattin des Verurteilten erhielt eine bedingte Geldstrafe, da sie Opfern drohte um sie von Aussagen gegenüber der Polizei abzuhalten.

Im Zuge des umfassenden Beweisverfahrens vor Gericht werden Zeugen aussagen, daß der Unternehmer wegen sexuellen Fehlverhaltens bekannt war und sogar mit einem einschlägigen, ortsbekannten Spitznamen tituliert wurde; und dies schon seit etwa 20 Jahren!

Jetzt stellt man sich als mündiger Bürger schon die Frage, wie es überhaupt möglich sein konnte, daß ein Mann mit einem derartigen Ruf und Beinamen nicht nur als Gemeinderat immer wieder von seiner Partei nominiert und auch an wählbarer Stelle gereiht wurde, sondern auch, daß zusätzlich einige ÖVP-Politiker inkl. des Amtsleiters sich trotz dessen Verurteilung für ihn und für den Betrieb einsetzen, der Tatort so vieler schrecklicher Verbrechen war.

Im September 2010 nahmen wir unsere Recherchen zu dem Fall auf. Nachdem der Instanzenzug nun ausgeschöpft und die Urteile rechtskräftig sind, zeigen wir innerhalb dieser Serie nun die gesamte Bandbreite des Falles auf. Wir beleuchten seine Taten, Nebenschauplätze die sich ergaben, das Gerichtsverfahren und auch die Reaktionen, Handlungen seiner Parteifreunde und -kollegen.

Bitte beachten Sie folgende grundsätzliche Hinweise zu allen innerhalb dieser Serie vorgenommenen Veröffentlichungen:

  • Die detaillierten Schilderungen von Tathergängen und -abläufen erfolgen unter ausdrücklichem Einverständnis und Genehmigung der Opfer (diese liegt uns exklusiv in Schriftform vor);

 

  • Alle Namen der handelnden Personen, bis auf die der Justizvertreter, sind geändert – die der Politiker abgekürzt;

 

  • Nachdem das Gerichtsurteil rechtskräftig ist, werden zum leichteren Verständnis des Lesers die in Polizei- oder Gerichtsunterlagen verwendeten Bezeichnungen wie „Verdächtiger/Verdächtige“, „Angeklagter/Angeklagte“, „Erstangeklagter oder Zweitangeklagte“ (Erstangeklagter war der Unternehmer, Zweitangeklagte dessen Gattin) gegen „Täter/Täterin“ beziehungsweise deren Realnamen gegen die fiktiven Namen „Anton“ und „Berta“ ausgetauscht.

 

  • Für die Bezeichnung „Zeugen“ für die betroffenen Opfer wird entweder ein fiktiver Name oder die Formulierung „Opfer“ verwendet.

 

  • Wenn innerhalb eines Kapitels ein Wort mit einem Link versehen ist, dann führt dieser zu dem kausal zugehörigen Kapitel. Es wird auch vorkommen, daß Kapitel veröffentlicht werden, die im Zusammenhang mit vorangegangen Publizierten stehen – in diesem Falle wird das Vorangegangene mit dem später veröffentlichten nachträglich verlinkt.

 

  • Die Reihenfolge der Teile dieser Serie ist auf Nachvollziehbarkeit ausgelegt und nicht auf den chronologischen Ablauf.

 

  • Alle kommenden Veröffentlichungen zu dieser Serie werden auf dieser Seite gelistet. Wenn Sie dieser Serie folgen möchten, empfiehlt es sich, diese Seite zu bookmarken oder unter Ihren Favoriten abzuspeichern.

 

  • Auf jeder Kapitelseite werden Sie einleitend einen Link zu diesem Prolog, sowie an dessen Ende einen Link zum nächsten Kapitel vorfinden.

Veröffentlichungen zur Serie

Teil 1: Wie kam es zu der Anzeige, die den Fall ins Rollen brachte?

Teil 2: Hochqualifizierte Polizeiermittlerin und couragierte Staatsanwältin werden mit dem Fall betraut

Teil 3: Was legt die Staatsanwaltschaft den beiden Tätern zu Last?

Teil 4: Die Täter haben ausreichend Geld, um sich teure Anwälte zu leisten; Die Opfer erhalten Prozeßbegleitung

Teil 5: Die Verhandlungstage am Landesgericht Korneuburg; Tief im Bewußtsein vergrabene Erlebnisse kommen schrittweise zurück an die Oberfläche

Teil 6: Die Anklage gegen den Verbrecher wird um eine weitere Vergewaltigung ausgeweitet

Teil 7: Zeugenaussage erbringt die Aufstufung eines Vergehens zu einem Verbrechen; Die Gattin des Täters beobachtete eine Tat; Gesundheitliche Folgen unbehandelter Traumata

Teil 8: Opfer traute sich nicht mehr das Haus zu verlassen, als die Gattin des Täters ihr drohte

Teil 9: Der mutmaßliche Sexualverbrecher ist im Besitz zahlreicher Waffen – ein Opfer hat Angst um ihr Leben; Wir stoßen auf ein offensichtliches Manko im Waffengesetz; Ein Informant berichtet von einem brisanten Ereignis im Zusammenhang mit einer Schußwaffe

Teil 10: Ein Polizist gibt sich vor Gericht die Blöße

Teil 11: Eine Zeugin kippt vor Gericht um – ernüchternd

Teil 12: Die Rache eines Ex-Mannes eines Verbrechensopfers vor Gericht

Teil 13: Die Beweismittel des Herausgebers belegen Angaben über eine weitere Vergewaltigung

Teil 14: Täter seit Jahren wegen sexuell-orientierten “Fehlverhaltens” ortsbekannt; Arbeitgeber machte sich an weiteres Opfer heran; Chef lockt Dienstnehmerinnen zu Pornofilmen und Pornofotos; Opfer entkam weiteren Sexualverbrechen weil sie Selbstmord ankündigte; Sex ist Thema Nr.: 1 im Café des ÖVP-Gemeinderates

Teil 15: Die Verurteilung des ÖVP-Gemeinderates als Sexualverbrecher durch das Landesgericht Korneuburg

Teil 16: ÖVP-Bezirksparteiobmann lehnte einen Rausschmiß des Gemeinderates aus Partei ab

Filmproduktionen, auch für das Internet - Informationsagentur.com e.U.

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