45 Jahre Barbie-Puppe die Präsenz und Entwicklung von Epochen

Barbie Puppen(Österreich) Am 9. März 2004 feiert die Barbie ihren 45. Geburtstag. Begleitet wird dieses Ereignis mit einer Veranstaltung, die den Status einer Ausstellung bei weitem überschreitet. Die Bundeshauptstadt Österreichs rückte mit dem Erlebnisevent „Die Barbie Story“, der Vereinigten Bühnen Wien und dem Event Marketing Service ins Augenmerk der weltweiten Anhängerschaft.

Seit 15. November des vergangenen Jahres wird in den Räumlichkeiten der Freyung im Vienna Art Center im 1. Wiener Gemeindebezirk, einem alten Kellerbereich, den – geprägt von altem Ziegelmauerwerk – ein ganz eigenes Flair umgibt, diesem Ereignis durch die Veranstaltung gehuldigt. Tief unterhalb der Erdoberfläche präsentieren sich auf über 2000 qm dem Besucher nicht nur 2.100 unterschiedliche Barbie-Exponate, sondern auch mit Barbie inhaltlich verbundene Modeschauen, Computerstationen, Styling- und Party-Bereiche, Kino und Theater, um nur einige der Attraktionen zu nennen. Die Besonderheit der Präsentation der Puppen liegt in der Themengruppierung nach zeitlichen Abschnitten. Beispielsweise wurde ein eigenes Zimmer gänzlich im Stil der 50er Jahre eingerichtet, dort befinden sich die Exponate, die aus diesem Jahrzehnt stammen.

Event 45 Jahre Barbie PuppeDie Barbie ist gesellschaftlich nicht unumstritten und ist immer wieder, die Jahre hindurch, Gegenstand von Auseinandersetzungen um die Frage des Sexismus. Auch wenn Anschauungsweisen aufeinander prallen, so ändert es nichts an dem Umstand, daß es nur wenige Kinder gibt, die nicht eine oder mehrere Puppen dieser Art in ihrem Besitz haben/hatten. So ist die Barbie auch zu einer Erinnerung an die eigene Kindheit für Generationen geworden. Diese Vergangenheit und die gedankliche Berührung mit Empfindungen der eigenen Jugendjahre ist auch eine Wahrnehmung, die bei genauer Beobachtung bei älteren Show-Besuchern wahrgenommen werden kann. Da werden plötzlich bei Menschen, die fernab des Kindesalters sind, Geschichten von dem Spielen mit den Barbie-Puppen wieder gegenwärtig, Erzählungen sprudeln förmlich aus ihnen hervor. Fröhlichkeit und Heiterkeit prägen das Bild der Besucher, und so mag es einen kaum verwundern, daß heutige Omas sich mit Müttern der Gegenwart sich im Beisein von staunenden Kindern über Erlebnisse der Vergangenheit austauschen.

Barbie-AusstellungWer jedoch der Annahme ist, daß in der Ausstellung nur Vertreter des weiblichen Geschlechts anzutreffen sind, der unterliegt einem Irrtum. Da gibt es ebenso Männer, die von Besuchen von Conventions rund um den Globus berichten, und viele zeigen sich beeindruckt, das historische Spiegelbild der Barbie von Geburt bis zur Gegenwart in solcher Weise aufgezeigt zu bekommen. Wenn ein Mann unter der Vorgabe, sich keine Barbies anschauen zu wollen, den Besuch dieser Veranstaltung ausschlägt, dann versäumt er einiges, da es sich bei diesem Event um Kunst handelt, und das in einer Darstellungsform, die Zusammenhänge aufzeigt und wohl einzigartig ist.

Der Mann, der sich für die Konzeption der Veranstaltung verantwortlich zeichnet – auch dies ist ein bemerkenswerter Umstand – erklärt im Interview, kein Fan der Barbie-Puppe zu sein. Ralph Hazy Hartlieb ist Künstler, der sich in den 90er Jahren an einem Designerbewerb für die Kultfigur beteiligte. Durch diesen zurückliegenden Kontakt wurde er als prädestiniert angesehen, das Projekt umzusetzen. Hartliebs Bestreben war, unter seinen Vorstellungen die Thematik umzusetzen: Spannend & kontrovers, schon gar nicht Barbie-hörig. Eine Inszenierung, eben seinen Vorstellungen entsprechend. Sein persönliches Motto: „Ich bin auf der Welt, um Schönes zu schaffen“ hat er umgesetzt. Das Resultat: Eine Show, die im Vergleich bisheriger Veranstaltungen als die größte und umfassendste bezeichnet werden kann. Dies bestätigte auch die Pressesprecherin von MATTEL, Frau Regina Meyer, die aus Deutschland für die Eröffnung anreiste.

Links: Mag. Christoph RAHOFER von Event Marketing | Mitte: Regina MEYER von MATTEL | Rechts: Ralph Hazy HARTLIEB

Links: Mag. Christoph RAHOFER von Event Marketing | Mitte: Regina MEYER von MATTEL | Rechts: Ralph Hazy HARTLIEB

Insgesamt standen für die Auswahl der 2.100 ausgestellten Objekte 2.500 Exponate zur Verfügung, wobei ein großer Teil von der Hauptleihgeberin Renate Schott stammt. Ihre Barbie-Liebe begann in den 60er Jahren, als sie als begeisterte Turniertänzerin nicht nur die eigenen Kostüme entwarf und fertigte, sondern „en miniature“ auch für ihre Puppen schneiderte.

Laut Angaben des Veranstalters gibt es bereits zahlreiche Anfragen aus unterschiedlichen Ländern, die Show auch dort zu präsentieren. In Wien ist sie noch bis zum 18. März 2004 geöffnet und lohnt jedenfalls zu einem Kurzaufenthalt, denn in nur einem Tag ist es wohl kaum zu schaffen, sich alle Darbietungen zu verinnerlichen.

052302